Grafik Parkhaus Knappschaftskrankenhaus, Copyright: Drahtler Architekten

Knappschaftskrankenhaus startet den Bau eines Parkhauses mit 620 Stellplätzen

Inbetriebnahme ist für Juni 2022 geplant – Fassade aus Holz soll sich gefällig ins Umfeld einfügen

Der Startschuss ist gefallen: Heute (30.8.2021) wurde der bisherige Mitarbeiterparkplatz an die Baufirma übergeben, damit kann der Bau eines Parkhauses am Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum losgehen. Innerhalb von nur 10 Monaten soll hier auf 3.570 Quadratmetern Grundfläche ein Parkhaus mit rund 620 Stellplätzen für Mitarbeitende und Besucher entstehen und die Parkplatzsituation rund ums Haus nachhaltig entspannen. In den Bau investiert die Klinik fast 10 Millionen Euro. Der offizielle Spatenstich folgt am 7. September im festlichen Rahmen mit Bezirksbürgermeisterin Andrea Busche, Bettina am Orde (Vorsitzende der Geschäftsführung der DRV Knappschaft-Bahn-See und Aufsichtsratsvorsitzende des UK Knappschaftskrankenhaus Bochum) sowie der Klinikleitung und den Projektbeteiligten.

Das Parkhaus wird in der sogenannten „Split-Level“-Bauweise errichtet, d.h. die einzelnen Stockwerke sind um ein halbes Stockwerk versetzt zueinander angeordnet. Durch dieses Verspringen der Geschosse auf halber Höhe entstehen zehn Halbgeschosse, die fünf Vollgeschossen entsprechen. Bei einer Gesamthöhe – also bis zur Oberkante der Fassade – von 15,50 Metern können so möglichst viele Stellplätze auf relativ wenig Raum untergebracht werden, immerhin 620 an der Zahl. Zudem wird es eine 120 Quadratmeter große Fahrradbox geben, die das vor Regen und Wind geschützte Parken von über 100 Zweirädern ermöglicht.

Der Bau des Parkhauses erfolgt in Systembauweise. Alle Bauteile und Module werden in einem Werk gefertigt und kommen dann montagebereit nach Bochum. Vor Ort werden die Module quasi nach dem Baukastenprinzip zusammengesetzt. Diese Art ermöglicht eine schnelle Fertigstellung des Parkhauses, die bereits für Ende Mai 2022 geplant ist. Die Inbetriebnahme soll dann im Laufe des Junis kommenden Jahres erfolgen. Voraussetzung ist natürlich, dass bis dahin keine außergewöhnliche Schlechtwetterphase eintritt und es bei den Erdarbeiten keine bösen Überraschungen gibt. „Beim Ausschachten weiß man nie, was man findet. Wenn wir auf Restbestände des alten Krankenhauses stoßen, müssen diese erst ausgegraben werden, bevor es ans Entsorgen, Neuverfüllen und Setzen des Fundamentes geht. Der September und Oktober wird daher noch spannend“, weiß Architektin Verena Gremme, Leiterin Bau und Projektmanagement. „Danach läuft es aber wie am Schnürchen“. Denn nicht nur der Bau selbst wird als Systembau gefertigt, sondern auch die Holzfassade mit integriertem Blendschutz, die ebenfalls modulweise montiert wird. Das geht schnell und ist zugleich gestalterisch für ein Parkhaus sehr außergewöhnlich: Denn es werden horizontale Holzlamellen aus „sibirischer Lärche“ – einem besonders beständigen Holz, das stabil und schwer entflammbar ist – in Flachstahlrahmen verbaut. Durch den Einsatz eines natürlichen Baustoffs wie Holz gepaart mit der luftigen Bauweise versucht das Krankenhaus das Parkhaus in der Gemengelage zwischen Wohngebiet, Landschaftsschutzgebiet und Klinikgelände „gefällig“ einzufügen. „Eine schlichte Parkpalette mit Wellblechverkleidung wäre natürlich einfacher gewesen“, sagt Gremme. „Für die Akzeptanz im Umfeld war es uns aber wichtig, einen harmonischen gestalterischen Übergang zu schaffen.“

Durch den Bau fallen ab sofort 184 Mitarbeiterparkplätze weg. Bis zur geplanten Eröffnung des neuen Parkhauses sollen daher die Besucherparkplätze P2 (51 Stellplätze) und P3 (63 Stellplätze) umgewidmet werden. Damit steht Besuchern übergangsweise nur noch Parkplatz P1 (80 Stellplätze) am Tumorzentrum zur Verfügung. „Während des Baus werden sich alle auf verschärfte Bedingungen einstellen müssen. Wir hoffen aber, im nächsten Jahr gemeinsam aufatmen zu können“, blickt Gremme optimistisch in die Zukunft.

[Text: B. Braunschweig]
Bianca Braunschweig M.A.
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