Verbandstücher aus aller Welt

Fotoausstellung „Die Geschichte des Dreiecktuchs“

„Verbandszeug war im 19. Jahrhundert beim Militär Mangelware. Kurzerhand wurde daher die frische Wäsche aus den Gärten konfisziert, um die Wunden der Soldaten zu verbinden“, erzählt Dr. Dirk Ziesing. Dieser Tatsache geschuldet machte es sich Militärarzt Friedrich Esmarch zum Ziel, dass jeder Soldat eine minimale Verbandausstattung bei sich tragen sollte. Und das nicht etwa mit separaten Anwendungshinweisen in Papierform, sondern direkt auf das Verbandtuch gedruckt. So begann die Geschichte der illustrierten Dreiecktücher.

Diesem Thema widmet sich nun eine Fotoausstellung, die das Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum im Gang zur Cafeteria zeigt. Weil die Exponate mit ihren Maßen von rund 1,30 mal 0,65 Metern zu groß für gängige Rahmen wären, haben Juliane Vogelsang und Andreas Beyna von der hauseigenen Fotoabteilung Collagen angefertigt, die einerseits die Verbandtücher zeigen und anderseits passende Bücher und Verbandskästen, alles abgerundet mit erläuternden Texten von Ziesing.

Vor rund 30 Jahren kam der promovierte Ingenieur durch den Besuch eines Antiquitäten-Geschäftes zu seinem ungewöhnlichen Hobby. Seitdem war er in zahlreichen Museen, Patentämtern und Archiven, wie beispielsweise an der Sanitätsakademie der Bundeswehr in München, um Literatur und Tücher zu finden. „Manchmal tauschen Museen Tücher, die sie doppelt haben“, sagt Ziesing, der ansonsten eher in Auktionshäusern, Antiquariaten und im Internet fündig wird. „Und bisweilen bekommt man auch eines geschenkt“, schmunzelt er und berichtet stolz, wie er mit viel Mühe den Urgroßneffen eines Offiziers ausfindig machen konnte, der einst viereckige Tücher kreierte. Glück und Zufall haben ihm schon oft geholfen, seine umfangreiche Sammlung aus vielen Ländern der Welt aufzubauen. So konnte er über die Fernleihe der Ruhr-Universität Bochum bereits ein Esmarch-Tuch von 1869 in Händen halten. Ein solches Original zu besitzen, blieb jedoch bisher nur ein Traum.

Auch Ehefrau und Sohn teilen die Begeisterung für diese Art der bedruckten Baumwolle. Und alle wissen: Der alte Stoff hat drei Feinde: Sonne, Motten und Knicke. Aufgehoben werden die Tücher daher mit reichlich Mottenschutz in speziell angefertigten, übergroßen Pizzakartons. Im Oktober steht in Frankreich ein weiterer Höhepunkt für die Familie an. Dann wird nämlich im Pariser Invalidendom eine Sonderausstellung eröffnet - und mit dabei sind Tücher sowie ein beschreibender Fachbeitrag von Ziesing aus Langendreer.

[Text: B. Braunschweig]
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