Prof. Dr. Stephanie Joachim

Universitäts-Augenklinik erhält Förderung durch Else Kröner-Fresenius-Stiftung

Forschungsprojekt des Knappschaftskrankenhauses entwickelt neue Behandlungsmethode bei Glaukom

Die Freude am Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum (Ruhr-Universität Bochum) ist groß, denn die renommierte Else Kröner-Fresenius-Stiftung fördert ein zukunftsträchtiges Forschungsprojekt der Augenklinik. Dieses steht unter der Leitung von Professorin Dr. Stephanie Joachim und gilt als richtungweisend, da es zu neuen Therapien gegen eine tückische Augenkrankheit, das Glaukom, führen könnte.

Bei dem im Volksmund auch „Grüner Star“ genannten Glaukom gehen Sinneszellen in Sehnerv und Netzhaut verloren. Die Krankheit führt, wenn sie nicht rechtzeitig behandelt wird, zu einem dauerhaften Sehverlust und schlimmstenfalls zur Erblindung. Charakteristisch für das Glaukom ist eine schmerzlose und schleichende Verschlechterung des Sehvermögens. Vielen Patientinnen und Patienten ist gar nicht bewusst, dass sie an der Krankheit leiden. Obwohl die genauen Ursachen des Glaukoms noch nicht vollständig geklärt sind, spielen ein erhöhter Augeninnendruck und möglicherweise eine abnormale Immunantwort eine Rolle. So wurden bei Glaukompatienten Antikörper gegen kleine Hitzeschockproteine (HSP) wie HSP27 nachgewiesen. Experimentelle Untersuchungen haben gezeigt, dass eine HSP27-Injektion Glaukomschäden auslösen kann.

Ziel des Bochumer Forschungsprojektes ist es, aus diesen Erkenntnissen eine neue Therapieoption ergänzend zur etablierten Glaukombehandlung zu entwickeln: Diese besteht derzeit in der Senkung des Augeninnendrucks durch Medikamente, Laserbehandlung oder eine Operation. Professorin Dr. Stephanie Joachim und ihr Team arbeiten dabei mit Professor Dr. Bernd Plietker vom Lehrstuhl für Organische Chemie I der TU Dresden zusammen, um neuartige HSP27-Inhibitoren zur Behandlung des Glaukoms herzustellen. Diese Wirkstoffe sollen – so das Ziel der Förderung durch die Else Kröner-Fresenius-Stiftung – für die Anwendung am Auge konzipiert und in sogenannten Glaukommodellen im Labor getestet werden. Dies wäre ein erster Schritt auf dem Weg zu einer neuen Therapie einer unheilbaren Augenkrankheit.
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