Knappschaftskrankenhaus erhält das „Deutsche Palliativsiegel“

Versorgungsqualität von Sterbenden und Schwerstkranken in Bochum als vorbildlich zertifiziert

Die Versorgungsqualität von Sterbenden und Schwerstkranken im Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum wurde jetzt durch eine unabhängige Zertifizierungsstelle als vorbildlich bewertet und bereits zum zweiten Mal mit dem „Deutschen Palliativsiegel“ ausgezeichnet. Vor drei Jahren war das Knappschaftskrankenhaus die erste Universitätsklinik in der Bundesrepublik, die sich der Qualitätsprüfung durch externe Auditoren unterzog und ihre Versorgungsqualität entlang gültiger Kriterien prüfen ließ.

Patienten, die sich im fortgeschrittenen Stadium einer nicht heilbaren Krankheit mit begrenzter Lebenserwartung befinden, benötigen ein ganzheitliches Behandlungs- und Betreuungskonzept, damit ihre Lebensqualität verbessert und möglichst lange erhalten werden kann. Bei der stationären Palliativversorgung steht dabei vor allem die Linderung von ambulant nicht beherrschbaren Symptomen wie Schmerzen, Luftnot oder Angst im Vordergrund. Dies erfordert eine symptomorientierte, individuelle Pflege und Therapie unter besonderer Berücksichtigung körperlicher und seelischer Bedürfnisse. Die Palliativmedizin lindert also nicht nur körperliche Leiden, sondern auch geistige und seelische Probleme, die mit der Erkrankung einhergehen können. Zudem bietet sie Hilfe bei sozialen und praktischen Fragen. Ein weiterer Schwerpunkt ist die gut vorbereitete Entlassung nach Hause. Dazu ist die enge Kooperation mit den weiterbetreuenden Hausärzten, Palliativmedizinern und spezialisierten Pflegediensten in Zusammenarbeit mit dem Palliativnetz Bochum entscheidend. Für den Fall, dass eine dauerhafte Versorgung in der häuslichen Umgebung nicht möglich ist, kann die Verlegung in eine pflegende Einrichtung oder Hospiz organisiert werden.

Um Patienten mit einer unheilbaren Krankheit in einer geschützten Umgebung eine gute Versorgung anbieten zu können, richtete das Knappschaftskrankenhaus bereits vor acht Jahren einen Palliativbereich ein, der seit dem stetig weiterentwickelt und den aktuellen Anforderungen angepasst wurde. Ein speziell ausgebildetes, multiprofessionelles Team aus Ärzten und Pflegenden, Psychoonkologen, Seelsorgern, Physiotherapeuten, Ernährungsberatern sowie Sozialarbeitern kümmert sich um das Wohl der schwerstkranken Patienten. Die Zimmer sind in freundlichen Farben gestrichen und wohnlich eingerichtet. Im separaten Aufenthaltszimmer sorgen eine Sofaecke und ein Klangstuhl für Entspannung. Fernseher, Tageszeitung, Telefon und Internetanbindung stehen kostenlos zur Verfügung und es besteht die Möglichkeit einer Wunschkost sowie eine Übernachtungsmöglichkeit für begleitende Angehörige.

BU: Auf dem Team-Bild zu sehen sind (v.r.): Susanne Knäpper (Stationsleitung Station 11), Dr. Michael Pohl (Oberarzt Medizinische Klinik) und Dr. Christina Köpping-Segerling (Assistenzärztin Medizinische Klinik). 

[Text: B. Braunschweig]

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