Künstliche Intelligenz

Die Radiologie ist einer der Bereiche in der Medizin, in dem die Anwendung von künstlicher Intelligenz bereits an mehreren Punkten eingesetzt wird und den Arbeitsalltag verbessern soll. Zum einem sind bereits Deep-Learning basierte Programme in der Software der Untersuchungsgeräte implementiert. Zum anderen laufen teils hochdifferenzierte Auswertesoftwares mit KI-Analysetools in der Testphase mittlerweile in vielen radiologischen Abteilungen.

Im Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Neuroradiologie und Nuklearmedizin am Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum werden momentan ebenfalls noch in der Testphase befindliche Programme genutzt, welche die Bildbefundung erleichtern und objektivieren sollen. Somit dienen diese dem Radiologen als eine Hilfestellung im Arbeitsalltag und sollen ihn nicht, wie so oft spekuliert wird, ersetzen oder eine vollautomatische Befundung übernehmen.

Folgende Programme sind aktuell bei im Einsatz:

KI-basierte Analyse von Röntgenbildern zur Einschätzung eines Arthrosegrades am Knie, einer Fehlstellung des Beckens oder der Beinachse (O-Bein oder X-Bein) sowie erleichterte Bestimmung des Knochenalters am Handskelett.
KI-basierte Analyse von CT-Aufnahmen der Lunge zur Detektion von Lungenrundherden (Tumore, Metastasen) und zur Lokalisation von Lungenembolien.
KI-basierte Auswertung von CT-Perfusionsaufnahmen des Gehirns bei Schlaganfällen zur Differenzierung von Infarktkern und lediglich minderperfundiertem, also noch vitalem und zu rettendem Gewebe.
KI-basierte Analyse von MR-Aufnahmen des Gehirns zur Quantifizierung zerebraler Atrophien und Erkennung von Mustern neurodegenerativer Prozesse (z.b. Morbus Alzheimer). Zudem Bestimmung der Herdlast bei multipler Sklerose und Detektion von intrakraniellen Aneurysmen.