Medizin-Tipp
Was tun wenn der Fuß schlappt?
Von einer Fußheberlähmung oder einem „Schlappfuß“ spricht man, wenn die Muskulatur, die den Vorfuß beim Laufen vom Boden abhebt, geschwächt oder ausgefallen ist. Die Betroffenen stolpern dann im wahrsten Sinne des Wortes über die eigenen Füße. Durch ein verstärktes Anheben des gesamten Beines und eine Schleuderbewegung im Unterschenkel versuchen sie, das Hängenbleiben zu verhindern. Diese Bewegungen können zu Schmerzen im Knie, der Hüfte und der Lendenwirbelsäule führen. Der Leidensdruck ist oft hoch. Die Fußheberlähmung ist insgesamt ein häufiges Symptom. Sie kann verschiedene Ursachen haben. In den meisten Fällen handelt es sich um den Schaden des Nervus peroneus. Das ist ein Nerv, der von der Kniekehle aus nach unten den Unterschenkel versorgt und der am Wadenbeinköpfchen einen oberflächlichen Verlauf hat. Dadurch ist er besonders anfällig für Druck und Stöße von außen. Aber auch Bandscheibenvorfälle oder Wirbelkanalengen können zu einer Fußheberlähmung führen, indem sie auf die Nervenbahnen der Wirbelsäule drücken. Darüber hinaus gibt es noch andere, seltenere Ursachen für das Symptom.
Bei Patienten mit einer einschränkenden Fußheberlähmung sollte zunächst untersucht werden, woher der Schaden kommt und ob man die Ursache durch eine Operation beheben kann. Wenn der Nerv schon zu lange geschädigt ist, ist das nicht möglich. Auch dann gibt es aber Hilfsmittel, die die Stolpergefahr reduzieren und die Fortbewegung im Alltag erleichtern. Dazu gehören Schienen und Bandagen, die individuell an die Fuß- und Schuhform angepasst werden, Reizstromtherapie, sowie die Anleitung zu eigenem gezielten Training, des Fußes, um den Ausfall zu kompensieren. Manchmal gibt es auch die Möglichkeit, durch die operative Umlenkung einer Muskelsehne eine Ersatz-Hebebewegung im Fuß herzustellen.
In der Neurochirurgie des Knappschaftskrankenhauses wurde eine Spezialsprechstunde für Patienten mit Fußheberlähmung eingerichtet. Hier werden Betroffene untersucht und dann hinsichtlich der für sie in Frage kommenden Maßnahmen beraten.